Obwohl in der Architektur häufig die äußere Gestalt eines Gebäudes im Vordergrund steht, halten wir uns doch die meiste Zeit in ihrem Innenraum auf und wohnen sogar in den meisten von ihnen. Daher erscheint es nur logisch, dass der Innenraum über eine angemessene Innenarchitektur die für seine jeweilige Verwendung erforderliche Stimmung erhält. Ideal gelingt diese Beeinflussung des Raumempfindens mit Farbe. Doch welche Farbe ist für welchen Raum die richtige und wie sieht die ideale Innenraumplanung mit Farbe aus?
Grundsätze der Innenraumplanung
Ganz gleich, ob wir wohnen, einkaufen, oder bei der Arbeit sind, eine gute Innenraumplanung vermittelt uns das für die jeweilige Tätigkeit optimale Gefühl und fördert so die gewünschte Funktion im jeweiligen Innenraum. Selbstverständlich ist bei der Arbeit eine andere Atmosphäre, und somit auch eine andere Innenraumplanung gewünscht, als dies beim Einkaufen, oder gar beim Wohnen im eigenen Zuhause der Fall ist. Wohnen wollen wir in einer entspannten und angenehmen Umgebung. Dahingegen soll die Umgebung bei der täglichen Arbeit zwar auch angenehm sein, allerdings auch stark auf die erforderlichen Arbeiten und Tätigkeiten fokussiert sein. Beim Einkaufen dagegen soll der potentielle Kunde sich zwar auf die angebotenen Waren konzentrieren, andererseits soll er aber auch in entspannter Umgebung positive Kaufentscheidungen trifft. Eine gute Innenraumplanung greift diese Ziele auf und setzt sie um. Je nach dem, kann die Innenarchitektur so die erzielte Wirkung im Innenraum von zentral fokussiert, über erholsam und ruhig bis hin zu einem Gleichgewicht aus Konzentration und Entschleunigung neigen. Eine der kernaufgaben guter Innenarchitektur ist es, diese nötige Grundstimmung zu ermitteln und über die Innenraumplanung unter Zuhilfenahme der Farbe gezielt zu erzeugen.
Die Wirkung von Farben im Innenraum
Doch wie unterstützen Farben nun diese Ziele, den Innenraum entsprechend zu gestalten? Am bekanntesten dürfte wohl die Farblehre nach Feng-Shui sein. Aber auch andere Farbtheorien bieten zwar individuelle Eigenheiten auf, arbeiten aber generell mit den grundlegenden Farbwirkungen. Allgemein lässt sich sagen, dass gedecktere Farben, als auch Pastelltöne, einem Innenraum die gewünschte Ruhe verleihen. Dunkle Farben neigen dazu, Räume gedrungener und weniger weitläufig in Erscheinung treten zu lassen, wohingegen helle Farben insbesondere Decken höher und dunkle Nischen heller erscheinen lassen.
Konkrete Beispiele für die Farbwirkung bei der Innenraumplanung
Einzelnen Farben lassen sich gezielt einsetzen, um einen spezifischen Effekt zu erreichen. Allerdings unterscheiden sich die Effekte je nach Einsatzgebiet teils deutlich, so dass die Wirkung einer Farbe immer im Zusammenhang mit ihrem Einsatzort zu bestimmen ist.
Farbinspirationen für dein Zuhause
Die Hauptfunktion im eigenen Zuhause ist das Wohnen. Daher sollen Farben die Räume zum Wohnen interessant und zugleich entspannend gestalten. Weit verbreitet sind daher gedeckte Farben, wobei die exakte Farbwahl stark von Interieur und Geschmack der Bewohner abhängt. Kräftige Farben lassen sich gezielt einsetzen, um einzelne Wandbereiche in den Vordergrund zu rücken. Beim Innenausbau im eigenen Zuhause gilt es daher, die eigenen Vorlieben mit einigen allgemeinen Grundsätzen in Einklang zu bringen. Als Ergebnis kann der Innenausbau in den heimischen Wänden so individuell und unterschiedlich ausfallen, wie das Wohnen selbst.
Farbgestaltung bei der Arbeit
Am Arbeitsplatz dagegen lassen sich Farbkonzepte weit objektiver Umsetzen, da die individuellen Vorlieben einzelner Mitarbeiter zurücktreten. Allgemein lässt sich im Innenausbau durch die Verwendung unterschiedlicher Farben leicht beeinflussen, ob ein Bereich einer erhöhten Aufmerksamkeit bedarf, der Entspannung dient, oder konzentrierte Arbeit fördern soll. Nicht umsonst sind beispielsweise helle Rot- und Gelbtöne als Signalfarben weit verbreitet. Ruhezonen dagegen lassen sich mit Pastellfarben und gedeckten Farbtönen gut zum Entschleunigen und Abschalten gestalten. Durch eine gute Abwägung zwischen ruhigen Flächen und dennoch recht hellen Farben lassen sich Arbeitsbereiche mit hohem Konzentrationspotential erreichen, die jedoch nicht von der eigentlichen Aufgabe durch zu auffällige Gestaltungselemente ablenken.
Wie Farben uns beim Einkaufen beeinflussen
Einkaufsbereiche leben vom Spiel mit Aufenthalt und nicht zu langem Verweilen. Daher finden sich in Geschäften meist kräftig und leuchtend gestaltete Zonen im Wechsel mit dezent gestalteten Bereichen. So lässt sich die Aufenthaltsdauer der Kunden steuern. Ein in kräftigem Rot gestalteter Kassenbereich wird so schneller passiert, wohingegen die ruhige Farbstimmung der Ausstellungsflächen dazu einlädt, die Ware zu begutachten.
Fazit
Die Innenarchitektur hat es über die Innenraumplanung hat es in der Hand, durch Farben Stimmung zu erzeugen. Da die Welt der Farben aber weit weniger plakativ behandelt werden kann, als es zunächst den Anschein hat, lohnt vor dem Innenausbau eine gezielte Beratung durch fachkundige Planer oder erfahrene Fachunternehmen. So gelingt die richtige Farbwahl und die Räume erhalten die gewünschten Grundstimmungen zum Wohnen, Arbeiten oder Einkaufen.
Pro Tipp für die Farbgestaltung:
Unsere Interior Designer benutzen gerne das kostenlose Tool von Adobe, somit kann man sehen wie verschiedene Farben miteinander harmonieren.